Nachwuchspanel
“Die Sonette an Orpheus”
Die Internationale Rilke-Gesellschaft lädt NachwuchswissenschaftlerInnen zur Einreichung von Exposés für Kurzvorträge zu einem Themenpanel für ihr kommendes “Rilke-Treffen” vom 20. bis zum 23. September 2013 in Freiburg im Breisgau ein.
[Hier gibt es den Call als pdf-Datei]
Die Sonette an Orpheus
Im Frühjahr 1922 verfasst Rainer Maria Rilke - parallel zum
Abschluss der “Duineser Elegien” - weitere Dichtungen von bemerkenswerter
Qualität. Unter ihnen sind vor allem “Die Sonette an Orpheus” zu nennen, deren
eminente Bedeutung innerhalb des eigenen Werkes Rilke selbst offenbar lange
nicht wahrgenommen hat.
Ähnlich wie der Dichter, hat auch die Rilke-Forschung “Die
Sonette an Orpheus” zunächst nur als ‘Nebenprodukt’ der “Elegien” gesehen und
sie dementsprechend weit weniger in den Fokus genommen. Inzwischen jedoch kommt
den “Sonetten” innerhalb der Forschung eine völlig andere Wertschätzung zu.
Manfred Engel beispielsweise vertritt die Ansicht, dass diese im Vergleich mit
den “Duineser Elegien” das kühnere und zukunftsweisendere Projekt [sind], das
mit seinem Programm und seiner Poetik der ‘orphischen Wandlung’ das späteste
Werk nachhaltig geprägt hat.” Und auch Wolfram Groddeck meint, “Die Sonette an
Orpheus” seien “von heute her gesehen der poetologisch avanciertere und
ästhetisch radikalere Teil der lyrischen Doppelproduktion von 1922.”
Das “Rilke-Treffen” der Internationalen Rilke-Gesellschaft
vom 20. bis 23. September 2013 in Freiburg im Breisgau stellt Rilkes
Gedichtzyklus “Die Sonette an Orpheus” in den Mittelpunkt des Interesses und
beabsichtigt somit, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Werk
weiter voranzutreiben.
Trotz einiger teils umfangreicher Arbeiten, die sich entweder
mit dem gesamten Zyklus oder aber mit einzelnen Sonetten beschäftigt haben,
bleiben im Hinblick auf “Die Sonette an Orpheus” viele Fragen offen. So könnte
beispielsweise untersucht werden, worin genau der kühne, vorausdeutende und
radikale Charakter des Werkes besteht. Oder es wäre zu fragen, aus welchem
Blickwinkel heraus die “Sonette” mehr als neunzig Jahre nach ihrem Entstehen
betrachtet und mit welchen Methoden sie einer Untersuchung unterzogen werden
sollten.
Vorträge zu folgenden Themenschwerpunkten sind zudem denkbar,
eigene Vorschläge darüber hinaus willkommen:
● Poetische Verfahren innerhalb des Zyklus’ bzw.
einzelner Sonette (Motive, Topoi, Figuren, Symbole, Topographien, Sprachfiguren
etc.)
● Entstehungskontext (Selbstreferenzen und -stilisierung,
Briefzeugnisse, Deutung der Widmung für Wera Ouckama Knoop)
● Rezeption (direkt nach der Entstehung; Rezeption heute;
Rezeption durch andere Autoren; Rezeption in der Forschung).
Formalia
Das Nachwuchspanel ist offen für deutschsprachige Beiträge
von Graduierten (Mindestabschluss auf dem Niveau eines B.A.) und Doktoranden.
Interessenten werden gebeten, ihr Exposé (auf Deutsch, max. 500 Wörter)
zusammen mit einem tabellarischen Lebenslauf in elektronischer Fassung (pdf) zu
schicken an:
Einreichungsfrist: 15. Juli 2013
Das Exposé soll möglichst konkret Auskunft geben über die
Fragestellung, den Forschungsstand und die Textauswahl sowie die zentralen
Befunde des Vortrags.
Die Vortragenden erhalten eine Beihilfe von 200 Euro für die
Reisekosten und sind von der Tagungsgebühr befreit.
Veranstalter:
Internationale
Rilke-Gesellschaft
Postfach 385
CH-3960 Sierre
Schweiz
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Kontaktperson:
Ivo Theele
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